Unbekannter Künstler, um 1740

Nur drei Jahre lang amtierte Kardinal von Schönborn als Fürstbischof von Konstanz, dann starb er an den Folgen einer Malaria-Erkrankung. Begonnen hatte seine Karriere ganz weltlich: Nach Studium und Aufnahme in den Deutschorden, trat der gebürtige Mainzer in militärische und diplomatische Dienste am Wiener Hof ein. Auf 8

Betreiben des Kaisers Josef I. wurde er 1715 ins Kardinalskollegium berufen, erst anschließend empfing er die kirchlichen Weihen. Ab 1719 war von Schönborn Bischof von Speyer, dort realisierte er prachtvolle Barockbauten. Bereits 1722 berief das Konstanzer Domkapitel ihn zum Koadjutor des Bistums – das Amt des Bischofs trat er jedoch erst 18 Jahre später an. Von ihm angestoßene Reformen in Verwaltung und Priesterseminar machte das konservative Domkapitel nach seinem Tod wieder rückgängig. Das Verhältnis des Fürstbischofs zu seinem zweiten Bistum Konstanz blieb distanziert. Doch sein Baumeister, der berühmte Balthasar Neumann, hinterließ in seinem Auftrag Spuren am Bodensee: Die nach Plänen des „Star-Architekten“ gebaute prächtige Treppe im Neuen Schloss von Meersburg zeugt vom Repräsentationsbedürfnis der Konstanzer Fürstbischöfe.

Das barocke Amtsporträt zeigt von Schönborn mit Kardinalskappe auf dem lockigen Haar, den Blick fest auf den Betrachter gerichtet.

Sammlung Rosgartenmuseum