Äbtissin Gertrud von Münsterlingen (geb. 1713)

Matthias Reiser, 1762

Maria Anna Gertrudis Hofner wurde 1713 in Konstanz geboren, ihr Ordensgelübde als Benediktinerin legte sie 1737 ab. Einige Jahre später wurde sie zur Äbtissin des Benediktinerinnenklosters Münsterlingen gewählt. Das Kloster – heute befindet sich dort das Kantonsspital – bestand von 1549 bis 1848, bis zur Auflösung bestimmten 13 Oberinnen seine Geschicke. Äbtissin Gertrud war von 1750 bis 1775 im Amt. Neben Matthias Reiser porträtierte auch der Konstanzer Maler Franz Ludwig Hermann die Klerikerin. Dieses Porträt befindet sich heute im The Bowes Museum im Nordosten Englands.

Das Bildnis zeigt die Äbtissin in Ordenstracht, in den Händen hält sie den Krummstab und ein aufgeschlagenes Buch. Der lateinische Text enthält den Beginn der Benediktsregel und bezieht sich zudem auf die heilige Gertrud von Helfta, die Namenspatronin der Äbtissin. Ihren Rang unterstreichen das juwelenbesetzte Kreuz und der Ring an ihrer rot behandschuhten Rechten. Sowohl der Text im Buch als auch die Inschrift und das Wappen im Bild geben Auskunft über ihre Identität.

Sammlung Rosgartenmuseum

 

Das Bild ist noch bis 30. Dezember 2018 in der Sonderausstellung „Charakterköpfe“ zu sehen.